TANZ IM AUGUST 2008
Tanz im August präsentiert in seiner 20. Ausgabe an über 10 Orten ein dichtes Aufführungsprogramm internationaler Produktionen, die sommer.bar im Podewil und ein Fortbildungsprogramm für Profis, das wir auf den folgenden Seiten kurz vorstellen möchten.
Der zeitgenössische Tanz in Berlin hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten rasant entwickelt. Er avancierte zu einer Kunst, die nicht mehr nur ein erlesenes Insider-Publikum begeistert, sondern mit internationalen Produktionen große Häuser zu füllen vermag. Die führenden Choreografen erschließen neue Dimensionen des Körpers und seiner Bewegungssprachen auf der Bühne. Sie arbeiten auf Augenhöhe mit den großen europäischen Theaterregisseuren und den Stars des klassischen Balletts.
Immer mehr Choreografinnen und Choreografen reflektieren in ihren Produktionen die historischen Grundlagen und Voraussetzungen ihrer Kunst. Dabei kristallisiert sich ein neues Verhältnis zu Tradition und Erbe heraus, welches das zunehmende Selbstbewusstsein des zeitgenössischen Tanzes verdeutlicht.
Das diesjährige Festivalprogramm zeigt an herausragenden Beispielen vom Ballett bis zum Urban Dance die spannende künstlerische Recherche neuer Theater- und Bewegungsformen für das 21. Jahrhundert:
Akram Khan thematisiert in Bahok die Unterschiedlichkeit der Bewegungssprachen von klassischem und zeitgenössischem Tanz. Mit Faune(s) setzt sich der Franzose Olivier Dubois mit einem der frühen avantgardistischen Ballette des 20. Jahrhunderts auseinander, das in Tanz, Dichtung und Musik den Aufbruch in die Moderne markierte. Das Dresden SemperOper Ballett tanzt in Dreamlands Werke von William Forsythe, David Dawson, Pascal Touzeau und Johan Inger. Febre heißt die neueste Produktion der brasilianischen Tanzgruppe Membros cia. de dança, in der das Phänomen Gewalt thematisiert wird. Sowohl diese Arbeit aus dem Street Dance als auch der noch zu entdeckende körperlich waghalsige Parkour folgen der urbanen Bewegung des Großstadtmenschen im 21. Jahrhundert.
Ulrike Becker / Matthias Lilienthal / Bettina Masuch / André Thériault / Marion Ziemann
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TANZ IM AUGUST 2008
Over the past two decades, contemporary dance in Berlin has developed at a lightning pace from an art form for a small elite into one that can draw crowds with international stars. With work that is on a par with that of renowned theater directors and representatives of classical ballet, leading choreographers are opening up new dimensions of corporeality and vocabularies of movement. More and more choreographers are reflecting their art’s historic foundations and roots in their productions. This new interest in the legacy of previous generations of artists is testimony to the increasing confidence of contemporary dance.
This year's festival program includes outstanding examples, ranging from ballet to urban dance, that eloquently testify to this exploration of new forms of theater and movement for the 21st century.
Akram Khan takes a closer look at the differences between the vocabularies of movement in classical and contemporary dance in Bahok. French choreographer Olivier Dubois takes L’après-midi d’un faune, the ground-breaking ballet that ushered in the modern age in dance, poetry and music, as the point of departure for his production Faune(s). The Dresden SemperOper ballet will present works by William Forsythe, David Dawson, Pascal Touzeau and Johan Inger in Dreamlands. Both Febre, a street dance piece on the theme of violence by Brazilian dance company Membros, and the daring stunts displayed in the young sport/art form of Parcour trace the movement of 21st century citizens in the urban landscape.
Besides a diverse program of international productions showing at more than ten venues as well as the popular sommer.bar at Podewil, the 20th edition of Tanz im August will feature classes and workshops for dance professionals that we will introduce briefly on the following pages.
Ulrike Becker / Matthias Lilienthal / Bettina Masuch / André Thériault / Marion Ziemann
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